Wenn die Zwerggänse Mitte Mai in Norwegen ankommen, sind die Rastplätze noch von Schnee bedeckt. Die Gänse halten sich dann in den äußeren, schneefreien Randzonen auf. Hier fressen sie die frischen Triebe des Arktischen Salzschwadens, ein typisches, die Rastplätze dominierendes Gras, das sehr nährstoffreich ist.
Bei ihrer Ankunft in Finnmark sind die Gänse durch die lange Reise von den überwinterungsgebieten ziemlich abgemagert. Die Rast in Valdakmyra dauert normalerweise etwa eine Woche, wobei jedoch nicht alle Gänse gleichzeitig ankommen. Im Laufe von drei Wochen halten sich hier also unterschiedliche Gruppen von Gänsen auf. Vermutlich läuft die Rast in Skjåholmen nach einem ähnlichen Muster ab. Während der Rast müssen die Vögel möglichst viel nährstoffreiche Nahrung zu sich nehmen, um vor der Brutperiode an Gewicht zuzunehmen. Dies ist wegen der Belastung beim Eierlegen und Brüten besonders für den weiblichen Vogel wichtig. Aus diesem Grund frisst das Weibchen mehr oder weniger fortlaufend, während das Männchen viel Zeit darauf verwendet, Wache zu halten, um Feinde wie z. B. Füchse und Raubvögel rechtzeitig zu bemerken.
Während ihres Aufenthaltes verlassen die Gänse ab und zu den Rastplatz für kürzere Zeit. Vermutlich ziehen sie dann ins Landesinnere, um auf der Hochebene nach geeigneten Brutplätzen Ausschau zu halten. Liegt noch zu viel Schnee, kehren die Gänse zum Rastplatz zurück, um weiterzufressen.