Früher war die Zwerggans eine der am häufigsten vorkommenden Gänsearten Nordnorwegens. Für die ersten Menschen, die sich dort niederließen, trug die Gänsejagd einen wichtigen Teil zur Ernährung bei.
Vielleicht erhoffte sich der steinzeitliche Bewohner Glück bei der Jagd, als er vor etwa 6000 Jahren diese Gänsefigur in einen Felsen in Hjemmeluft/Jiebmaloukta bei Alta ritzte. Eine andere Felszeichnung zeigt eine Person, die einen einer Gans ähnlichen Vogel trägt.
"Da sie so zahlreich vorhanden sind und als Zugvögel uns sonst nichts nutzten, habe ich nie Skrupel verspürt, die Zwerggänse im Frühjahr zu jagen.". Håkon Evjent im Buch "Finnmarks jagter", 1927.
Dieses Zitat zeigt, dass die Zwerggans im vorherigen Jahrhundert in großen Mengen auftrat und dass im großen Umfang Jagd auf sie gemacht wurde.
Während der Mauser im Herbst verlieren die Gänse ihre Schwungfedern an den Flügeln und sind dann vorübergehend flugunfähig. In diesem Zeitraum wurden die Gänse mit bloßen Händen oder Stöcken gejagt. Ab und zu fing man sie auch lebend und hielt sie in den Siedlungen als Haustiere. Wurden die sich neu bildenden Schwungfedern entfernt, hatte man auch über den Herbst hinaus Zugang zu frischem Gänsefleisch.
Die intensive Jagd auf die Zwerggans in Norwegen hat zwar die Bestandsentwicklung beeinflusst, reicht jedoch nicht aus, um den drastischen Rückgang zu erklären. Trotz Jagd war der Bestand noch bis in die 1950er-Jahre um ein Vielfaches größer.